Der SSV Reutlingen hat sein letztes Pflichtspiel im Kalenderjahr 2022 verloren. Die Mannschaft von Trainer Albert Lennerth war bei der 0:4-Heimpleite gegen den 1. CFR Pforzheim chancenlos.
Lennerth veränderte, nach dem 3:1-Erfolg bei der TSG Backnang, die Startelf auf zwei Positionen. Der wiedergenesene Kapitän Pierre Eiberger und Riccardo Gorgoglione ersetzten Marco Gaiser und Tom schiffel, die beide verletzungsbedingt nicht im Kader standen. In den Reihen der Gäste fanden sich mit Tim Schwaiger und Willie Sauerborn zwei Ex-Reutlinger in der Startformation. Die Pforzheimer kamen, nach zuletzt fünf Pflichtspielsiegen in Folge und Platz vier in der Tabelle, mit breiter Brust ins Kreuzeichestadion.
Früher Pforzheimer Doppelschlag
Das Selbstvertrauen der Mannschaft von Trainer Alexander Freygang machte sich auch direkt auf dem Platz bemerkbar. Von Beginn an lief der CFR die Reutlinger früh an und provozierte so immer wieder Ballverluste . Bereits in der zweiten Spielminute musste SSV-Schlussmann Enrico Piu zum ersten Mal hinter sich greifen. Robin Münst überlistete die Reutlinger Defensive mit einem feinen Chipball auf Konstantinos Markopoulos, der frei vor Piu die Nerven behielt – 0:1. Nur fünf Zeigerumdrehungen später klingelte es zum zweiten Mal im SSV Gehäuse. Diesmal profitierte Mykola Musolitin von der Vorarbeit von Münst, der mit seinem zweiten Assistent an diesem Tag glänzte – 0:2.
Piu verhindert höheren Rückstand
Der SSV konnte sich bei Piu bedanken, dass die Gäste zur Pause nicht höher führten. Nach 28 Minuten parierte Piu einen direkten Freistoß, des Ex-Reutlingers Tim Schwaiger, den dieser frech unter der Mauer durch aufs Tor zirkelte. Sechs Minuten später tauchte erneut Markopulos frei vor Piu auf, diesmal gewann der Reutlinger das Duell. Auch Münst und Yunus Kahriman versuchten es für den CFR aus der Distanz, zogen die Kugel aber beide übers Tor. Die 05er blieben im gesamten ersten Durchgang blass und ohne Torschuss. Einzig Muhamed Sanyang kam nach einem Zusspiel von Samuel Mayer hinter die Pforzheimer Defensivkette, stand dabei aber knapp im Abseits.
SSV mutiger nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel wechselte Lennerth Arbnor Nuraj für Riccardo Gorgoglione in die Partie ein. Für Nuraj, der nach langer Verletzungspause beim Auswärtssieg in Backnang zum 3:1-Endstand traf, war es die Heimpremiere in dieser Spielzeit. Kurz nach Wiederanpfiff stand wieder Piu im Fokus, als er zwei Schüsse von Sauerborn und Münst entschärfte. In der 51. Minuten überwand dann Markopoulos die Reutlinger Nummer eins, doch Nils Staiger rettete kurz vor der Torlinie. Die Achalmstädter kamen mutiger aus der Kabine, Sanyang näherte sich nach 51 Minuten dem Pforzheimer Tor an, kam aber nicht zum Abschluss. Doch 20 Minuten vor Spielende entschied der eingewechselte Salvatore Catanzano die Partie, indem er den Ball aus 14 Metern Torentfernung zum 0:3 unter die Latte schweißte. Und es kam noch bitterer für den SSV: Schiedsrichter Timon Ulrich stellte Eiberger eine Viertelstunde vor Schluss wegen eines harten Einsteigens von hinten vom Feld. Catanzano (80.) setze mit seinem zweiten Treffer den 0:4-Schlusspunkt der Partie. Die letzten zehn Minuten spielte die Lennerth-Elf freier auf, doch verpasste den Ehrentreffer. Furkan Özüdogru traf nach einem feinen Sololauf das Außennetz, Sanyang scheiterte nach Zuspiel von Luca Lennerth am Pfosten.
Lennerth vermisst Aggressivität und Gier
Nach Abpfiff ärgerte sich Lennerth vor allem über die beiden frühen Gegentreffer: ,,Wenn du nach 6 Minuten und 50 Sekunden mit 0:2 zurückliegst wird es natürlich schwer. Der 50-Jährige vermisste bei seiner Mannschaft ,,die Aggressivität und die Gier den Ball haben zu wollen”, lobte aber auch die Steigerung nach dem Seitenwechsel: ,,Nach der Pause sind wir besser ins Spiel gekommen.” Lennerths Gegenüber Freygang betonte, ,,wie wichtig es war das letzte Spiel des Jahres zu gewinnen” und zollte den 05er trotz des deutlichen Ergebnisses Respekt: ,,Sie haben es uns schwer gemacht.”
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