Wichtiger Schritt im Kampf um den Klassenerhalt. SSV nun mit acht Punkten Vorsprung auf Abstiegsplätze. Reutlingen mit Vielzahl hochkarätiger Chancen. Stabile Defensivleistung der gesamten Mannschaft als Schlüssel zum Erfolg.

Der SSV Reutlingen konnte sich mit einem letztlich ungefährdeten 2:0-Sieg gegen den Freiburger FC Luft im Abstiegskampf verschaffen. Eine konzentrierte Defensivleistung legte den Grundstein für den Heimerfolg vor nur 505 Zuschauern in dieser richtungsweisenden Partie. Nach einer “anfangs zerfahrenen” (Lennerth) Begegnung kämpften sich die Kreuzeichekicker immer mehr ins Spiel. Besonders nach dem Seitenwechsel hatten die Nullfünfer die Partie im Griff und erarbeiteten sich eine Vielzahl guter Möglichkeiten. Zwei davon nutzten Jovan Djermanovic (59.) und Muhamed Sanyang (84.) um den verdienten Heimsieg unter Dach und Fach zu bringen. Chancen der Gäste ließen die Hausherren so gut wie nicht zu.

Guter Start der Gäste

Gleich zu Beginn zeigten die Breisgauer, dass sie nicht als Punktelieferant an die Kreuzeiche gereist waren, sondern ihrerseits auf den dringend benötigten Punktgewinn gegen einen direkten Konkurrenten drängten. Mit hohem Pressing verzeichneten sie dann auch die ersten Möglichkeiten des Spiels. Gleich in der ersten Spielminute verpassten die Freiburger Angreifer nach einer gefährlichen Freistossflanke den Reutlinger Kasten nur um Zentimeter. Nur eine Zeigerumdrehung später geriet Piu nach einem Rückpass in Not und traf beim Wegschlagen des Balls einen Gästespieler – zum Glück ohne Folgen für die Hausherren. In der siebten Minute war es dann Konstantin Fries, dessen Schuss aus 17 Metern knapp über das Reutlinger Gehäuse segelte.

SSV dominant

Die Mannschaft von Albert Lennerth und Maik Stingel nahm nun das Heft des Handelns in die Hand. Kapitän Eiberger leitete die Druckphase mit einem Schuss aus gut 20 Metern ein, der jedoch deutlich über das Gästetor ging (9.). Zwei Minten später war der 18-Meter-Schuss von Schwaiger – der in den ersten 40 Minuten als zweite Spitze neben Djermanovic spielte – schon deutlich näher dran. Nach einem weiteren Schussversuch von Eiberger (12.) folgte die größte Chance des SSV in der ersten Halbzeit: Luca Meixner düpierte sehenswert seinen Gegenspieler und marschierte allein auf das Gästetor zu. Er wurde aber beim Versuch den Torhüter auszuspielen zu weit abgedrängt, sodass der Winkel zu spitz wurde (14.). In der 19. Minute verpasste Djermanovics Abschluss nach Vorarbeit Schwaigers das Ziel nur knapp. Drei Minuten später konnte der Gästekeeper Schwaigers Schuss aus spitzem Winkel nur prallen lassen – leider konnten die Hausherren kein Kapital daraus schlagen.

Weniger Tempo im Spiel

In der 25. Minute schloss wiederum Schwaiger eine Vorlage Schumanns direkt ab, doch auch hier war der Torspieler des FC auf dem Posten. Die Begegnung plätscherte nun etwas dahin. In der Folge gab es nur noch vereinzelte Halbchancen der Reutlinger (Meixner 38.) und Freiburger (Mbem-Som Nyamsi 39., Mourad 41.) zu bestaunen. Lennerth reagierte noch vor der Pause mit einer Umstellung. “Schwaiger holte sich zu viele Bälle aus dem Mittelfeld und fehlte dann in der Box.“, kommentierte Lennerth. Meixner übernahm bis zum Pausenpfiff seinen Part in der Spitze, Sanyang machte sich da bereits für seinen Einsatz warm. Dennoch zeigten die Gastgeber weiterhin eine starke Defensivleistung mit einer disziplinierten Rückwärtsbewegung aller Mannschaftsteile bei Ballverlust.

SSV zielstrebiger

Im zweiten Abschnitt konnten die Reutlinger wieder mehr Druck aufbauen. Zunächst konnte Djermanovic ein Zuspiel von Schwaiger vier Meter vor dem Tor nicht kontrollieren (54.). Fünf Minuten später war es dann aber so weit mit der inzwischen hochverdienten Führung des SSV: Schumann traf den rechten Pfosten, Djermanovic stand da, wo ein Stürmer stehen muss und schob mühelos zur Führung ein. In der 67. Minute spielte der eingewechselte Kuengienda Schwaiger stark frei, der legte den Ball auf Tuksar zurück – knapp drüber. Zwei Minuten später kam es zu einem Missverständnis zwischen Kuengienda und Schwaiger in aussichtsreicher Position, auch da war mehr drin. Von den Gästen war im zweiten Durchgang bis zur 75. Minute offensiv nichts zu sehen. Spoth schoss dann aus 18 Metern über das Reutlinger Tor.

Entscheidung und Chancenwucher

Nach 77 Minuten hatte Kuengienda die Möglichkeit zur Entscheidung, als er allein auf den Keeper zulief, der jedoch den Schuss parieren konnte. Im direkten Gegenzug dann noch eine Schrecksekunde für die Hausherren: Martinellis Abschluss aus etwa 12 Metern strich knapp am Reutlinger Gehäuse vorbei. Doch die Befürchtung nun wieder um den Lohn für die Arbeit zittern zu müssen, bewahrheitete sich nicht. Der SSV ließ in der Folge nichts mehr zu und erarbeitete sich stattdessen eine Reihe bester Chancen. Zunächst vergab Sanyang noch eine hunderprozentige Chance, als er sich nach feinem Zuspiel von Schwaiger den Ball zu weit vorlegte, statt dierekt zu schießen (83.).

Eine Minute später machte er es besser und versenkte den Ball im zweiten Versuch nach feiner Vorarbeit von Kuengienda und Meixner zum 2:0. Wiederum Meixner legte dann den Ball schön auf Sanyang zurück, doch der scheiterte erneut: Aus acht Metern traf er freistehend nur den Freiburger Torhüter (90.). Den Schlusspunkt setzte Schumann, dessen Schuss nach Vorlage Sanyang knapp das Tor verfehlte (90.+1).

Fazit und Ausblick

Die faire Begegnung hatte das gute Schiedsrichtergespann zu jeder Zeit im Griff. Der SSV bezwang einen direkten Konkurrenten nach einer disziplinierten Vorstellung ungefährdet mit 2:0. Mit nun acht Zählern Vorsprung auf einen möglichen Abstiegsplatz können die Kreuzeichekicker die kommenden Aufgaben nun mit etwas weniger Druck angehen. “Die Chancenverwertung war nicht optimal, wir haben lange gebraucht, um in Führung zu gehen. Wir haben aber auch so gut wie nichts zugelassen. Die Abwehr um Jäger stand sicher und die Rückwärtsbewegung im gesamten Team hat gestimmt.“, so Lennerth nach dem Spiel.

Bereits am kommenden Mittwoch um 19 Uhr trifft der SSV im Nachholspiel des 27. Spieltags auf den FV Ravensburg. “Wir wollen die drei Punkte um den Abstand nach hinten zu vergrößern“, gibt Jäger die Marschrichtung für die kommende Partie aus. Toni Suddoth sollte dabei nach einer Rippenprellung wieder einsatzfähig sein, Luca Wöhrle fällt dagegen mit einem Muskelfaserriss wohl noch länger aus. Unterstützt unsere Mannschaft mit einer imposanten Kulisse am Mittwoch. Mit den zuletzt gezeigten Leistungen haben sich die Jungs das verdient!

Zusammen kämpfen – Gemeinsam siegen

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So spielten sie

SSV Reutlingen: Piu – Staiger, Jäger, Eiberger, Lübke, Meixner, Tuksar (71. Mohr), Schwaiger (88. Lennerth), Djermanovic (64. Kuengienda), Schumann, Krajinovic (46. Sanyang)

Freiburger FC: Schindler – Bohro, Allgaier, Martinelli, Polzer (71. Eggert), Fries, Mbem-Som Nyamsi, Amrhein, Himmelsbach (55. Bernauer), Mourad (71. Spoth), Zeyer

Schiedsrichter: Jonathan Woldai; Assistenten: Marvin Monninger, Nico John

Tore: 1:0 Djermanovic (59.), 2:0 Sanyang (84.)

Zuschauer: 505

01.05.2022 (dibe)

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