Oberliga, 12. Spieltag: SSV Reutlingen 05 – FC 08 Villingen 1:1 (1:0)
Der SSV Reutlingen kam beim Heimspiel gegen den FC 08 Villingen nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Ein Elfmeter und eine schwache zweite Halbzeit sorgten für ein letztlich gerechtes Unentschieden.
Führung zur Pause
Zwei ganz unterschiedliche Spielhälften sahen die 710 Zuschauer im Reutlinger Kreuzeichestadion. In der ersten Halbzeit hatten die Hausherren den Gegner gut im Griff. In einem unspektakulären Spiel kam der SSV mit Muhamad Sanyang (5.) und Tom Schiffel (14.) zu guten Möglichkeiten, bevor nach einer guten halben Stunde das erste Tor des Spiels fiel. Bei einem Angriff des SSV kam zunächst Schiffel im Strafraum zu Fall. Obwohl die Situation verdächtig nach Foul aussah, ließ Schiedsrichter Michael Zeiher weiterlaufen, denn der Ball fiel genau vor Sanynangs Füße, der zum 1:0 abstaubte (32.). Auch im letzten Drittel der ersten Halbzeit machte der SSV weiter Druck und drängte auf das 2:0, das jedoch nicht fiel. Dagegen blieben die Gäste blass. Außer einem Schuss von Nico Tadic (6.), der das Tor jedoch deutlich verfehlte, und einem Konter kurz vor der Pause, den Yannick Sagert unter vollem Körpereinsatz stoppte (42.), war von den Gästen nicht viel zu sehen.
Ausgleich durch umstrittenen Elfmeter
Die zweite Halbzeit gestaltete sich jedoch ganz anders. Während Villingen deutlich besser ins Spiel kam, war es nun der SSV, dem nicht mehr viel gelang. Insbesondere im vorderen Drittel gingen zu viele Bälle verloren. „Vor dem Sechzehner ist uns nichts mehr eingefallen“, meinte Denis Lübke selbstkritisch. Dagegen bekam Reutlingens Schlussmann Enrico Piu zunehmend Arbeit. Während die ersten Angriffe der Villinger in Minute 53 und 54 noch nicht wirklich gefährlich wirkten, wurde Piu nach einem Freistoß nur wenig später erstmals ernsthaft gefordert, als er einen Freistoß aus rund 23 Metern mit einer Glanzparade entschärfte (57.). Doch die daraus resultierende Ecke sollte verhängnisvoll werden. Denn im wilden Gestochere kam ein Villinger Spieler im Strafraum zu Fall, und Schiri Zeiher entschied auf Elfmeter. Während sich die unmittelbaren Proteste auf dem Platz in Grenzen hielten, rätselte auch Lübke, der den Elfmeter mutmaßlich verursacht hatte, nach dem Spiel noch, was da eigentlich passiert war: „Ich weiß nicht, ob es ein Elfmeter war. Da war Getümmel, es gab einen Schlag und er ist hingefallen. Aber eigentlich hat er mich getroffen“, schilderte Lübke die Situation. Maxime Foulon nahm den Strafstoß dankbar an und verwandelte zum 1:1 (60.). Die restliche halbe Stunde verlief ähnlich. Vom SSV kam nicht mehr viel; Villingen konterte noch ein, zweimal, doch Piu hielt den Punkt fest (85., 90.+1).
Bälle „ohne Botschaft“
„Ich bin nicht zufrieden mit der Art und Weise, beziehungsweise mit der Einstellung der Jungs gegen den Ball. In so einem Spiel geht das nicht. Das war in der zweiten Halbzeit zu lässig, zu ungenau, die Bälle hatten keine Botschaft“, kritisierte Reutlingens Cheftrainer Albert Lennerth. Nicht ohne jedoch die „bemerkenswerte Leistung der letzten Wochen“ zu erwähnen, die das Team, nicht zuletzt coronageschwächt, abgeliefert hatte. Und im Hinblick auf die beiden kommenden schweren Spiele gegen die Ligaspitzenreiter Großaspach und Stuttgarter Kickers hoffte er gar auf einen „Dämpfer zur rechten Zeit“. Dann wird die Mannschaft definitiv mit einer Leistungssteigerung aufwarten müssen. Sie hat jedoch in den letzten Wochen mehrfach bewiesen, dass sie das kann.
Zur Bildergalerie:
So spielten sie:
SSV Reutlingen: Piu – Staiger, Jäger, Sagert, Lübke – Krajinovic (46. Cabraja), Eiberger (77. L. Lennerth), Mayer, Schiffel (77. Özüdogru) – Sanyang, Kuengienda (70. Schilowetz)
FC 08 Villingen: Klose – Ovuka, Busam, Ceylan (55. Hertrich), Tadic (55. Stüber), Brändle (90. Cristilli), Diakite, Pintidis, Albrecht, Alihoxha, Foulon
Tore: 1:0 Sanyang (32.), 1:1 Foulon (60., Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Michael Zeiher
Zuschauer: 710.
09.10.2022 (sv)