Am letzten Spieltag der Oberligasaison 2022/23 unterlag der SSV Reutlingen beim FC Nöttingen mit 1:5. Damit beendet der SSV die Saison auf Rang 14.
Gegenüber dem vergangenen 0:0-Remis im Heimspiel gegen den FC Holzhausen, nahm Cheftrainer Maik Stingel vier personelle Veränderungen an der Startelf vor. Für Enrico Piu rotierte Louis Potye auf die Torspieler Position. In der Defensive liefen Lukas Glaser und Nils Staiger für Arbnor Nuraj und Yannick Mallet auf, während im Sturm Jovan Djermanovic, anstelle seines Bruders Vladan Djermanovic, in die Startformation rückte.
Ordentliche Anfangsphase
Insgesamt 400 Zuschauer, sahen in der Kleiner-Arena eine brisante Anfangsphase. Die Nöttinger Gastgeber zwangen den SSV bereits früh zu Fehlern im Aufbauspiel. Nach einem verunglückten Befreiungsschlag von Torhüter Potye, brachte Staiger Gegenspieler Eray Gür, in der dritten Spielminute im Strafraum zu Fall. Den fälligen Elfmeter verwandelte Timo Brenner zum 1:0 für die Hausherren. Die 05er ließen sich jedoch vom frühen Rückstand nicht beirren – in der achten Minute war es Onesi Kuengienda, der sich nach einem gewonnenen Kopfballduell von Djermanovic, gegen zwei Gegenspieler durchsetzen konnte und aus vollem Tempo, sehenswert zum 1:1 Ausgleich traf. Im weiteren Spielverlauf, taten sich beide Mannschaften sichtlich schwer nennenswerte Chancen herauszuspielen. So dauerte es bis zur 27. Minute, ehe Kevin Founes aus der Bedrängnis zum Abschluss kam. Sein Schuss verfehlte aber das Tor. In der Folge wurde der FC Nöttingen aktiver. Nach einer guten halben Stunde versuchte es der Nöttinger Kapitän Brenner aus spitzem Winkel, sein Schuss traf allerdings nur das Außennetz. Keine zwei Minuten später verfehlte ein Freistoß von Nikolaos Dobros nur knapp das Tor der Reutlinger. Der SSV fand in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit, nicht mehr in die Partie. Zu viele Ballverluste in der eigenen Hälfte brachten die Mannschaft von Trainer Michael Wittwer immer wieder gefährlich in Strafraumnähe. In Minute 41. fand ein Steilpass von Ernesto De Santis, Niklas Hecht-Zirpel, der den Ball aus kurzer Entfernung an Louis Potye, zum 2:1 Führungstreffer, vorbeilegte.
SSV blass in Hälfte zwei
Zu Beginn der zweiten Halbzeit brachte Stingel Aaron Leyhr für Lukas Glaser in die Partie. Die 05er fanden auch nach dem Seitenwechsel nicht mehr ins Spielgeschehen zurück. In der 56. Spielminute war es erneut De Santis, der sich im Tempodribbling über die linke Seite gegen seine Verteidiger durchsetzen konnte – der darauffolgende Abschluss wurde von Marvin Jäger unhaltbar zum 3:1 abgefälscht. Stingel reagierte in der 60. Minute erneut, brachte Defensivspieler Nuraj anstelle von Florian Krajinovic in die Partie. Für den SSV sollte es dennoch noch bitterer kommen. Nach einem Eckball in Minute 64., nickte Benedikt Fassler per Kopf zum 4:1 für den FC Nöttingen ein. Eine Viertelstunde vor Spielende, hatte Kuegienda die Chance, auf 4:2 zu verkürzen, jedoch scheiterte sein Versuch im eins gegen eins an Schlussmann Kenan Mujezinovic. Nur vier Minuten später traf erneut Dobros (79.) aus spitzem Winkel zum 5:1. Den Schlusspunkt der Partie setzten die Kreuzeichekicker – nach einem Konter schickte Riccardo Gorgoglione, Kuengienda per Steilpass auf die Reise, welcher jedoch in Folge in Mujezinovic erneut seinen Meister fand.
“Die Saison müssen wir einfach abhacken”
Nach dem Abpfiff zeigte sich Stingel von der Leistung seiner Mannschaft enttäuscht: »Wir hatten einen schwierigen Start in die Partie. Nach dem Ausgleich haben wir das Spiel dann besser kontrolliert und uns auch Chancen erarbeitet. Wie wir dann aber das Spiel wieder abgeben, macht mich nachdenklich«. Insbesondere für das Auftreten in der zweiten Halbzeit, hatte er keine Erklärung: »Wir haben erneut Fehler und Verhaltensweisen an den Tag gelegt, die zur Saison passen, die unerklärlich sind. Wir müssen nach dem heutigen Spiel, die Saison abhaken«. Nach dem erreichten Klassenerhalt ist nun die Zeit der Aufarbeitung im Lager der 05er gekommen: »Wir werden die kommenden Wochen nutzen, um die Köpfe freizubekommen und um uns selbst zu reflektieren. Wir brauchen einen Neuanfang«.