Vor 850 Fans an der heimischen Kreuzeiche gewinnt der SSV Reutlingen verdient mit 2:1 (0:1) gegen den SV Fellbach. Die Nullfünfer sind über 90 Minuten spielbestimmend und kämpfen sich nach Rückstand zurück. Puseljic und Gorgoglione markieren die Reutlinger Treffer. Die Gäste haben am Ende in Unterzahl das Nachsehen, trotz Rießenchance zum Ausgleich kurz vor Schluss. Reutlingen bleibt damit Zwölfter in der Oberligatabelle.
Der Sieg für die Hausherren ging absolut in Ordnung, taten sie doch deutlich mehr für das Spiel. Anfänglich blieben die Bemühungen aber zu harmlos. Fellbach ging kurz vor der Pause mit dem zweiten Torschuss in Führung, unsere Jungs ließen sich aber nicht beirren. Nach der Pause drehten die Reutlinger das Spiel, hatten aber kurz vor Schluss noch eine Schrecksekunde zu überstehen.
Spiel auf ein Tor
Zu Beginn setzten die Kreuzeichekicker die Gäste früh unter Druck und erzwangen so Ballverluste. Immer wieder kombinierte sich der SSV in den Fellbacher Strafraum, kam dort aber zunächst kaum zu Abschlüssen. In der 17. Minute prüfte Jonas Meiser Berisha erstmals ernsthaft mit einem Fernschuss. Eine Minute später scheiterte Riccardo Gorgoglione am Fellbacher Schlussmann bei seinem Schlenzer aufs lange Eck. Kurz danach spielte Berisha einen Fehlpass auf Luca Meixner, doch der traf völlig frei aus zwölf Metern den Gästekeeper – der Reutlinger Nachschuss ins Tor wurde wegen einer Abseitsstellung zurecht aberkannt. Reutlingen blieb am Drücker und hatte weitere Möglichkeiten durch Daniel Breuninger (26.) und eine Hundertprozentige durch Sladan Puseljic (27.), der aus einem Meter über das Gästetor köpfte. Die Bemühungen der Gäste über Konter – vor allem über den pfeilschnellen Sanyang – gefährlich zu werden, erstickte die Reutlinger Hintermannschaft bereits im Ansatz.
Gegentor kurz vor der Pause
Allmählich kamen die Gäste dann aber doch vereinzelt durch und Marcel Binanzer musste nach 28 Minuten gegen Kohler erstmals eingreifen. In der Folge wechselten sich beide Teams mit schnellen Gegenstößen ab, gefährlicher blieb aber der SSV mit Chancen durch Breuninger (32.) und Tobias Dierberger (33.). Dann der Schock in der 41. Minute: Sanyang spielte den Ball von der rechten Seite flach ins Zentrum wo Kohler aus fünf Metern den Ball zur Gästeführung versenkte. Die Nullfünfer waren anschließend etwas verunsichert und Binanzer musste in der Nachspielzeit der ersten Hälfte gegen Sanyang und Causevic nochmal sein gesamtes Können aufbieten (45.+1). Danach ging es für die beiden Mannschaften in die Kabine.
Sonntagsschuss zum Ausgleich
Zu Beginn des zweiten Abschnitts versuchten die Gäste durch eine hohe Verteidigung den Ball vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Zudem legte Fellbach nun eine härtere Gangart zu Tage und im Reutlinger Lager musste man sich um die Gesundheit der Spieler sorgen. Der Referee hatte zu Beginn eine extrem großzügige Linie und allmählich drohte ihm nun das Spiel zu entgleiten. Doch die Gastgeber ließen sich den Schneid nicht abkaufen und hatten in der 53. Minute eine Möglichkeit durch Dierberger. Zwei Minuten später trieb Puseljic den Ball aus der eigen Hälfte heraus und als er bemerkte, dass er nicht konsequent angegriffen wird, zog er einfach mal ab. Der Ball schlug aus über 30 Metern im Gästetor ein – ein Traumtor. Die Reutlinger rannten weiter an: Einen Freistoß von Meiser köpfte Dierberger in Folge eines grenzwertigen Einsatzes der Fellbacher Abwehr ins Zentrum, wo der sehr gute Luca Meixner aus kurzer Distanz den Ball an die Latte drosch (61.).
Führung, Überzahl und Schrecksekunde
In der 64. Minute spielte Dierberger den Ball von der Grundlinie auf den lauernden Gorgoglione zurück, der aus zehn Metern zur Reutlinger Führung verwandeln konnte. Auf der Gegenseite eilte Binanzer vor Sanyang zum Ball und klärte die Situation (74.). Nach einer weiteren Meiser-Chance (79.) sah der Fellbacher Hohloch die längst überfällige Ampelkarte (80.). Meiser hatte danach zwei weitere gute Gelegenheiten, alles klar zu machen; er zielte aber erst aus 18 Metern knapp vorbei (82.) und fand eine Minute später nach einem Kofball seinen Meister in Berisha. In der 86. Minute wären unsere Jungs beinahe noch um den verdienten Lohn gebracht worden, als Binanzer erst senstionell gegen Egle reagierte und dessen Nachschuss von Puseljic gerade noch von der Linie gekratzt werden konnte. Trotz fünfminütiger Nachspielzeit passierte danach nicht mehr viel an der Kreuzeiche.
Fazit und Ausblick
Am Ende ein verdienter Sieg für die Reutlinger, die in diesem Spiel den Gegner über 90 Minuten aggressiv am Spielaufbau hinderten. Eine kraftintensive Spielweise, die heute der Schlüssel zum Erfolg gegen einen direkten Kontrahenten in der Tabelle war. Umso wichtiger sind die drei Punkte zum Abschluss der Hinrunde, da nun die schweren Spiele gegen die Ligagrößen anstehen. Diese kann die Mannschaft von Alexander Strehmel nun mit bereiter Brust angehen.
Weiter geht es, sofern uns Frau Holle keinen Strich durch die Rechnung macht, bereits am kommenden Samstag, 23.11.2024 im Heimspiel gegen den VfR Aalen, das auf 14:00 Uhr vorverlegt wurde. Tickets für das Spiel gibt es hier. Mit einer Leistung wie im Hinspiel gegen den VfR dürfte unser Team nicht chancenlos gegen den Regionalligaabsteiger sein. Wir freuen uns auf Eure Unterstützung!