Der SSV Reutlingen hat im Auswärtsspiel beim bereits abgestiegenen Freiburger FC, ordentlich Lehrgeld bezahlt. Die Mannschaft von Cheftrainer Maik Stingel musste sich, mit 1:4 geschlagen geben.

Gegenüber dem vergangenen 0:0-Remis im Derby gegen die Stuttgarter Kickers, veränderte Stingel die Mannschaft zu Beginn auf drei Positionen. In der Defensive rückten für Yannick Sagert sowie den verletzten Denis Lübke, Luca Lennerth und Marvin Jäger, der nach langer Verletzungspause sein Comeback geben durfte, in die Startelf. Im Sturm lief Onesi Kuengienda, der gegen die Kickers aufgrund von Oberschenkelproblemen nur auf der Bank saß, für von Jovan Djermanovic auf.

Mutige Freiburger

Knapp 150 Zuschauer, sahen in der Duraku-Bau Arena eine aggressive Freiburger Mannschaft. Trotz des feststehenden Abstiegs zeigten sich die Gastgeber von Beginn an kämpferisch. Bereits in der zweiten Spielminute kam Neven Ivancic nach Zuspiel von David Tritschler zum Abschluss, scheiterte jedoch an Schlussmann Enrico Piu. Die Anspannung im Abstiegskampf stand den 05ern ins Gesicht geschrieben – gerade im Aufbauspiel offenbarten sich häufig Fehler, die den Gastgebern gefährliche Umschaltsituationen ermöglichten. In der zehnten Minute stand Tritschler im Mittelpunkt, nach Hereingabe von Daniel Himmelsbach verfehlten sein Kopfball aber das Reutlinger Gehäuse knapp. Für den SSV kam es nach zwanzig Minuten noch bitterer. Tom Schiffel musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden, für ihn kam Ole Deininger. Nur sechs Minuten später erzielte das Team von Trainer Benjamin Pfahler den 1:0-Führungstreffer. Nach einer ansehnlichen Kombination von Tritschler auf Ivancic, traf der Stürmer gekonnt linksoben in die Ecke. Angetrieben vom Gegentreffer, fanden die Kreuzeiche-Kicker darauffolgend besser in die Partie. Gegen zunehmend tief stehende Freiburger, dauerte es allerdings bis in die 39. Minute, ehe Kuengienda nach präziser Flanke von Lennerth, per Kopf den 1:1-Ausgleich erzielte.

SSV mit Kaltstart in Hälfte zwei

Die Gastgeber starteten perfekt in die zweite Halbzeit. In der 48. Spielminute fand das Zuspiel von Himmelsbach, Marco Anlicker, der mit einem Schuss aus der Drehung zum 2:1 traf. Die Stingel-Elf wirkte sichtlich überfordert, mit dem Freiburger Pressing. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld, drang der zuvor eingewechselte Robin Hinrichsen über die linke Außenbahn an den Reutlinger Strafraum durch, setzte seinen Mitspieler Ivancic in Szene, der seinen Doppelpack zum 3:1 (52.) schnürte. Stingel stellte die Mannschaft in Folge um und brachte Jovan Djermanovic sowie Kevin Founes für Florian Krajinovic und Samuel Mayer. Es dauerte jedoch, bis die 05er zurück in die Partie fanden. Nach einem verunglückten Rückpass kam Riccardo Gorgoglione in der 74. Minute frei vor Freiburgs Keeper David Bergmann zum Abschluss – jedoch ging der Ball über das Tor der Breisgauer. Der Anschlusstreffer lag in dieser Phase der Partie in der Luft. In der 83. Spielminute bediente der ebenfalls eingewechselte Muhamed Sanyang Mitspieler Djermanovic, der allerdings den Ball aus fünf Metern Entfernung nicht über die Torlinie drücken konnte. Den Schlusspunkt des Spiels setzte Julian Faßbinder (88.). Nach einem Eckball erzielte er per Kopf den 4:1-Endstand.

»Der Teamspirit hat uns gefehlt«

Nach dem Abpfiff war Stingel sichtlich bedient: »Ich habe keine Erklärung für unser Auftreten. Wir sind von Spielbeginn an nicht als Einheit aufgetreten, haben viel zu hektisch agiert und somit keinen richtigen Fuß in die Partie gefunden.« Mit Blick auf die beiden letzten Saisonspiele, in denen es für den SSV Reutlingen gilt, die Klasse zu halten, fordert Stingel ein anderes Gesicht der Mannschaft »Wir haben sowohl im Spiel gegen Großaspach als auch gegen die Kickers gezeigt, dass wir die nötige Qualität im Kader haben«, so der Trainer und fügte hinzu: »Gegen Holzhausen und Nöttingen müssen wir wieder zeigen, dass wir gemeinsam als Mannschaft, die Spiele für uns entscheiden wollen.«

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