Mirhan Inan kehrt zurück an die Kreuzeiche. Nach den Stationen beim VfB Stuttgart und dem Göppinger SV trägt er ab dieser Saison wieder das SSV-Trikot. Wir stellen ihn euch ein bisschen besser vor!

Die große Freude am Fußball hatte Mirhan Inan anfangs noch nicht. Im Alter von fünf Jahren begann er beim TSV Eningen mit dem Fußballspielen. Damals, so betont er, habe er »keine Lust auf das Fußballspielen«, gehabt. Durch seinen Vater Necmettin Inan, welcher früher selbst als Spieler beim SSV Reutlingen sowie in der Türkei aktiv war, fand Mirhan letztendlich doch eine Leidenschaft für den Sport. Generell spielt die Familie eine wichtige Rolle für den 20-Jährigen. So sind nicht nur die Worte seines Vaters, »Immer weiter Gas zu geben«, für ihn in jungen Jahren prägend gewesen, sondern ebenso die gesamte Unterstützung seiner Familie: »Ohne die Unterstützung meines Vaters und meiner Mutter, wäre ich heute nicht an diesem Punkt«.

Rasante sportliche Entwicklung

Bis ins Alter von zwölf Jahren spielte Inan in der Jugend von Eningen, ehe er 2015 zum VfL Pfullingen wechselte. Drei Jahre lang spielte der gebürtige Reutlinger in Pfullingen bevor es ihn 2018 in die U17 des SSV Reutlingen zog. In seiner ersten Saison im Nachwuchs der 05er wusste Mirhan durchaus zu überzeugen. Dies blieb auch von den Scouts des VfB Stuttgarts nicht unbemerkt, die ihn im darauffolgenden Sommer verpflichteten. Den Wechsel zum VfB bezeichnete er als »einen seiner größten Karriereschritte« – »In der Anfangszeit beim VfB hatte ich gemerkt, wie komplex der Sport ist – Regeneration, der Trainingsumfang neben der Schule, teils mit den Profis trainieren – es war eine große Umstellung«.

Nationalmannschaftsdebüt für die Türkei

Mit Beginn der U19 beim VfB wurde Inan erstmalig für die Junioren-Nationalmannschaft der Türkei nominiert. Sein Debüt feierte Inan Anfang September 2021 gegen Österreich, bei dem er in der Schlussphase eingewechselt wurde. Die Erinnerung an den Moment bezeichnet Mirhan als »unbeschreiblich« und fügt hinzu »Mit den besten Spielern deines Landes zu spielen und dich mit den besten der Welt zu messen, hat einen ganz besonderen Reiz«. Der 20-Jährige kommt bislang auf fünf Einsätze für die türkische U19. Gegen Tadschikistan gelang ihm sein bisher einziger Treffer.

Ziele mit dem SSV

Nachdem Mirhan bereits in der vergangenen Spielzeit eine Saison in der Oberliga beim 1. Göppinger SV absolviert hat, erfolgte diesen Sommer der Wechsel zum SSV. Diesen Schritt erkennt er als »große Chance«. Insbesondere der Arbeitsaufwand innerhalb des Vereins hinterlässt auf ihn großen Eindruck: Die Infrastruktur und der Aufwand, den die Trainer für die einzelnen Einheiten und Analysen betreiben sind der Wahnsinn.« Auch in puncto Eingewöhnung hatte der junge Stürmer keine Probleme: »Unser Trainer Maik, aber auch Denis Lübke und Marvin Jäger beispielsweise, haben mich gut aufgenommen. Unser Teamgeist ist stark – jeder ist mit vollem Einsatz dabei und versucht sich zu verbessern«. Der 1,89 Meter große Stürmer, der ebenso im offensiven Mittelfeld eingesetzt werden kann, besticht vor allem durch seine Technik sowie seine Spielintelligenz – dabei findet er häufig das richtige Gespür für den Raum und ist gleichzeitig in der Lage mit beiden Füßen abzuschließen. Das Vorbild des 20-Jährigen ist Cristiano Ronaldo – besonders die Mentalität des mehrfachen Weltfußballers beeindruckt Inan: »Die Disziplin in diesem Alter auf so einem Niveau zu spielen, sowie seinen Willen immer besser sein zu wollen – jedes Team kann davon profitieren«. Er selbst will dabei auch »immer gewinnen« und im gleichen Atemzug »mit dem SSV oben angreifen«.

Im Moment leben, jedoch gleichzeitig vorausdenken

Die Bedeutung einer Alternative zum Fußball war Mirhan bereits früh bewusst. Noch während seiner Zeit in der Reutlinger U17 stand für ihn die Frage im Raum »Absolviere ich eine Ausbildung oder fokussiere ich mich auf den Fußball und parallel das Abitur?«. Seiner Meinung nach kann man im Fußball nur schwer planen oder gar weit in die Zukunft schauen: »Man weiß nie, ob eine Verletzung deine Karriere beendet.« Das Risiko keine Alternative zu besitzen, war für Mirhan keine Option. Nach dem bestandenen Abitur entschied er sich für eine Ausbildung zum Elektrotechniker bei ElringKlinger in Dettingen/Erms, bei dem er bis heute glücklich ist. Zusätzlich zu den Trainingseinheiten legt der 20-Jährige gerne Extra-Einheiten im Kraftraum nach dem Training ein. Für ihn ist es wichtig kontinuierlich an sich zu arbeiten und sich zu verbessern – ganz nach seinem Vorbild. In seiner Freizeit spielt Mirhan gerne Tennis mit seiner Freundin und betont scherzhaft: »Ich bin zwar nicht der beste Tennisspieler, aber es ist eine gute Abwechslung zum Fußballalltag.« Auf die Frage, wo er sich selbst in zehn Jahren sieht, antwortete er: »Ich bin kein Fan davon, zu überlegen, was in zehn Jahren ist. Ich denke von Tag zu Tag und versuche Spaß an dem zu haben, was ich mache.«

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