Der SSV Reutlingen hat sein zweites Auswärtsspiel der Saison gewonnen. Beim 1. CfR Pforzheim gab es einen 4:2 (2:1)- Sieg aus Reutlinger Sicht. Die Tore für den SSV erzielten zweimal Jovan Djermanovic sowie Onesi Kuengienda und Luca Meixner.

Frühe Reutlinger Führung

Der SSV begann sein Spiel furios und machte von Beginn an mächtig Druck. Bereits in Minute fünf resultierte dies im frühen Führungstor durch Jovan Djermanovic nach Vorarbeit von Onesi Kuengienda. In diesem Stil ging es zunächst weiter. Nach knapp einer Viertelstunde war es Samuel Mayer, der Djermanovic bediente, und der vollstreckte zum 0:2 (14.). Von Pforzheim war bis dato fast nichts zu sehen, die Hausherren wurden von den Gästen aus Reutlingen komplett überrannt. Daran änderte auch ein früher Wechsel auf Reutlinger Seite nichts. Pierre Eiberger musste bereits nach neun Minuten wieder vom Feld. Der Reutlinger Kapitän hatte sich wohl eine Muskelverletzung in der Wade zugezogen. „Er wird vermutlich ein paar Wochen ausfallen“, prophezeite Cheftrainer Albert Lennerth. Für Eiberger kam Luca Meixner. 

Pforzheim kommt besser ins Spiel

Nach rund einer Viertelstunde wachten die Pforzheimer allmählich auf und begannen mehr Druck auszuüben. Insbesondere der schnelle Marcel Bahm sorgte zunehmend für Wirbel auf der rechten Seite. Während Enrico Piu in Minute 16 seinen ersten Ballkontakt zu verzeichnen hatte, war er in Minute 25 chancenlos. Ivan Cabraja war im Zuge eines Pforzheimer Angriffs im Strafraum auf den Ball gefallen und hatte diesen mit der Hand berührt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Konstantinos Markopoulos sicher. „Wir hätten diese Situation im Vorfeld klären können, haben es aber leider nicht getan“, so Lennerth. Erst kurz vor Ende der ersten Halbzeit konnte sich der SSV vom Druck der Gastgeber wieder etwas befreien. In einem beherzten Angriff feuerten die Reutlinger mehrere Schüsse aufs Pforzheimer Tor, die jedoch abgeblockt wurden, ehe Kuengienda den Ball schließlich über das Tor jagte.

SSV mit Blitztor nach der Pause

Auch in Halbzeit zwei begann der SSV wie die Feuerwehr. Kaum auf dem Platz, steckte Djermanovic auf Kuengienda durch, der Pforzheims Schlussmann Mateo Drljo keine Chance ließ. 1:3 nach 46 Minuten. Doch spiegelbildlich zur ersten Hälfte fing sich Pforzheim nach einigen Minuten und kam wieder besser ins Spiel. Piu im SSV-Tor bekam mehr und mehr zu tun. Während er gegen Robin Münst noch parieren konnte (56.), konnte er gegen Maurizio Macorigs Anschlusstreffer nichts ausrichten (58.). Auch in Minute 65 musste Piu gegen Markopoulos retten. „Piu war überragend, er hat die Reutlinger Mannschaft im Spiel gehalten“, bekam der Keeper nach dem Spiel ein Sonderlob vom ehemaligen Reutlinger und aktuellen Pforzheimer Cheftrainer Volker Grimminger. 

Meixner mit dem Schlusspunkt

Doch Pforzheim gab sich bis zuletzt nicht geschlagen und drängte auf den Ausgleich. Gefährlich wurde es kurz vor Schluss noch einmal, als Pforzheim einen Freistoß aus 20 Metern zentral vor dem Tor zugesprochen kam. Neben dem Schützen Denis Latifovic stand auch der inzwischen ebenfalls eingewechselte ehemaliger Reutlinger Tim Schwaiger bereit, doch der Schuss wurde von der Reutlinger Mauer abgeblockt. Die letzte nennenswerte Aktion des Spiels gehörte dann den Gästen: Luca Meixner und Onesi Kuengienda spielten einen sehenswerten Doppelpass, bei dem Meixner schließlich zum 2:4-Endstand abschloss. 

Dank an Mannschaft

Reutlingens Cheftrainer Albert Lennerth bedankte sich nach dem Spiel bei seiner Mannschaft. „Wir wollten heute Nadelstiche setzen, das hat teilweise auch gut geklappt, so haben wir drei Tore erzielt. Das war läuferisch und kämpferisch überragend. Der Man of the Match war für mich heute Onesi Kuengienda. Er hat sich im Vergleich zur Vorwoche deutlich gesteigert.“ Auch Volle Grimminger lobte die Reutlinger: „Glückwunsch an Reutlingen, das war ein verdienter Sieg. Sie haben die Grundtugenden des Fußballs super umgesetzt: absoluter Siegeswille, die Bereitschaft den Gegner kaputt zu machen, Laufstärke, Aggressivität, Zweikampfverhalten. Erst danach kommt das Fußballspielen, und das hat meine Mannschaft heute nicht verstanden. Klar hatten wir vielleicht ein leichtes Übergewicht, aber es zählt, was man daraus macht und wie viele Tore man erzielt. Reutlingen hat aus sechs Chancen vier Tore gemacht, und wir nur zwei“, zollte Grimminger seinem ehemaligen Verein Respekt.

Mit sechs Punkten aus den ersten drei Spielen steht der SSV aktuell auf dem fünften Tabellenplatz. Bereits am Samstag um 15:30 Uhr geht es weiter mit dem Heimspiel gegen Oberachern. Tickets für das Spiel des SSV Reutlingen gegen den SV Oberachern können online hier bestellt werden.

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So spielten sie:

1. CfR Pforzheim: Drljo – Sheron, Macorig, Kahriman (58. Ratifo), Gudzevic, Götz (46. Latifovic), Münst, Bahm (71. Yeboah), Varese, Markopoulos, Catanzano (58. Schwaiger)

SSV Reutlingen: Piu – Staiger, Jäger, Sagert, Lübke – Schiffel, Eiberger (9. Meixner), Mayer (78. Founes), Cabraja (67. Gorgoglione) – J. Djermanovic (60. Sanyang), Kuengienda

Tore: 0:1 J. Djermanovic (5.), 0:2 J. Djermanovic (14.), 1:2 Markopoulos (25., Handelfmeter), 1:3 Kuengienda (46.), 2:3 Macorig (58.), 2:4 Meixner (90.+1)

Schiedsrichter: Patrick Mattern

Zuschauer: 666.

17.08.2022 (sv)

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