Das Legendenspiel zwischen dem SSV Reutlingen und dem VfB Stuttgart endete schiedlich-friedlich 2:2 (1:2) Unentschieden. 2500 Zuschauer sahen ein schönes Freundschaftsspiel mit zahlreichen Legenden beider Mannschaften. Die Tore schossen Haas, Cacau, Müller und Schipplock.

Zahlreiche bekannte Namen am Start

Der Spaß stand ganz klar im Vordergrund bei diesem Treffen zahlreicher großer Namen im Stadion an der Kreuzeiche. Auf Seiten des SSV tummelten sich viele Spieler aus der Zweitliga-Zeit, darunter beispielsweise Rüdiger Rehm und Ralf Becker, aber auch Torwartlegende Marco Langner und natürlich SSV-Urgestein Andy Rill. Auch der VfB hatte namhafte Vertreter geschickt. So ging vorne Cacau auf Torejagd, oftmals geschickt in Szene gesetzt von Daniel Didavi oder Roberto Pinto.

Wiedersehen mit alten Bekannten

Insbesondere der SSV hatte einen großen Kader eingeladen. Trainer Willi Gröbner konnte insgesamt 26 Akteure auf den Platz schicken, die sich während des Spiels mehrfach abwechselten. So bildeten vor den beiden Torhütern Langner und Christian Krieglmeier Sven Schimmel im Wechsel mit Mario Wildmann, Dominik Maroh und Thomas Fritz, Ilker Aybar und Fabian Fecker sowie Rehm und Steffen Kocholl die Abwehrreihen. Im Mittelfeld tummelten sich rechts außen Volker Joos im Wechsel mit Jochen Weigl und Flügelflitzer Stefan Lexa. Die Mitte wurde dirigiert von Ralf Becker, Andy Rill, Manuel Waidmann und Thomas Kies, und links außen wechselten sich Sasa Janic und Thomas Scheuring ab. Im Angriff wirbelten Sven Schipplock, Bastian Bischoff, Richard Potye, Nico Frommer, Marcus Ziegler und Egbert Schwartz. Bei der munteren Wechselei musste mitunter sogar Gröbner erst einmal durchzählen, wie viele Spieler sich aktuell auf dem Platz befanden. “Der große Kader war vielleicht unser Glück. So konnten wir gut durchwechseln. Ich bin auch nicht  mehr der Fitteste”, kommentierte Nico Frommer nach dem Spiel grinsend.

Führungstor durch Christian Haas

Zuvor sahen die 2500 Zuschauer an der Kreuzeiche jedoch ein schönes Spiel, in dem der SSV meist mehr Spielanteile hatte. Die ersten Chancen kamen denn auch alle von den Hausherren. Zunächst hielt VfB-Keeper Jurkovic gegen Stefan Lexa (6.), der nur zwei Minuten später erneut zum Schuss kam, aber das Tor verfehlte. Frommer durfte sich ebenfalls versuchen (9.), bevor die Traditionsmannschaft des VfB erstmals gefährlich wurde. Zunächst verfehlte Didavi knapp das Tor (11.). Kurz darauf zwang Gerrit Müller SSV-Torhüter Marco Langner zu einer Glanzparade (14.). Die bis dato größte Chance verzeichnete erneut Lexa, der aus kurzer Distanz Torwart Jurkovic anschoss (18.). In Minute 22 war es dann erstmals soweit. In einer Drei gegen Drei-Situation legte Schipplock den Ball auf für Haas, und der vollstreckte mit einem sehenswerten Schuss rechts oben in den Winkel zum 1:0 für den SSV.

Halbzeitführung des VfB

Der VfB ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und kam durch Angelo Vaccaro ebenfalls zu einer Riesenchance, doch der ehemalige Reutlinger schob den Ball knapp links am Tor vorbei. Für den Ausgleich sorgte dann kein Geringerer als Cacau. Der ehemalige Nationalspieler tauchte alleine vor Langner auf und ließ diesem keine Chance. So stand es 1:1 nach 34 Minuten. Nur sechs Minuten später legte Gerrit Müller nach, der den Ball aus kurzer Distanz trocken ins linke obere Eck drosch (40.). Mit dem 1:2-Rückstand aus SSV-Sicht ging es in die Pause.

Ausgleich durch Schipplock

Nach der Pause nahm der SSV das Heft immer deutlicher in die Hände. Angeheizt vom Kommando “Schieß doch mal!” von  Stadionsprecher Wolfgang Gattiker versuchte Rehm sein Glück, verfehlte aber das Tor (51.). Auch Stefan Lexa (57.), Nico Frommer (58.), Sven Schipplock (62.), Andy Rill (63.) und Steffen Kocholl (65.) hatten jeweils ihre Chancen, den Spielstand auszugleichen. Vom VfB war in dieser Phase kaum noch etwas zu sehen, was Gattiker zu dem Kommentar veranlasste: “Der SSV drängt den VfB bis in die eigene Hälfte!” Das 2:2 fiel dann schließlich in Minute 67 durch Sven Schipplock. Anschließend kam Didavi noch zu zwei Chancen für den VfB (69., 73.). Die dickste Möglichkeit in der Schlussphase hatte jedoch der SSV: “Eine Tausendprozentige!”, wie Gattiker anmerkte. Schipplock und Bischoff tauchten freistehend vor dem Tor des VfB auf, Schipplock passte nach rechts zu Bischoff – und der tat, womit er seinerzeit die SSV-Fans mehr als einmal zur Verzweiflung gebracht hatte: Freistehend semmelte er den Ball aus kurzer Distanz gegen den Pfosten.

“Unbezahlbar!”

Auch wenn es sich um ein Freundschaftsspiel handelte – bei SSV-Torhüter Marco Langner steckte der Wettbewerbsgedanke dennoch drin: “Heute hätten wir sie [den VfB] knacken können. Eigentlich hätten wir gewinnen müssen, Chancen hatten wir genügend.” Diesem Tenor schlossen sich zahlreiche SSV-Spieler an, doch letztendlich überwog die Freude über die gelungene Veranstaltung. “Hier in meinem Wohnzimmer zu spielen ist immer was ganz Besonderes. Es hat viel Spaß gemacht mit den ganzen alten Kollegen,” konstatierte Andy Rill. Christian Haas freute sich ebenfalls: “Unbezahlbar, noch einmal vor dieser Tribüne zu spielen und sogar ein Tor zu schießen!” Sprach’s, und ließ sich zum Andenken ein Spielplakat von seinen Kollegen signieren.

Für den SSV spielten:

Marco Langner, Christian Krieglmeier, Fabian Fecker, Thomas Scheuring, Thomas Kies, Rüdiger Rehm, Steffen Kocholl, Ilker Aybar, Sven Schimmel, Thomas Fritz, Ralf Becker, Sasa Janic, Andreas Rill, Manuel Waidmann, Dominik Maroh, Mario Wildmann, Volker Joos, Jochen Weigl, Stefan Lexa, Richard Potye, Christian Haas, Sven Schipplock, Marcus Ziegler, Egbert Schwartz, Nico Frommer, Bastian Bischoff.

Für den VfB spielten:

Milan Jurkovic, Hansi Müller, Cacau, Timo Wenzel, Marc Kienle, Victor Lopes, Roberto Pinto, Martin Lanig, Tobias Rathgeb, Christoph Weber, Gerrit Müller, Denis Berger, Daniel Didavi, Sreto Ristic, Angelo Vaccaro.

Tore:

1:0 Christian Haas (22.), 1:1 Cacau (34.). 1:2 Gerrit Müller (40.), 2:2 Sven Schipplock (67.)

Schiedsrichter: Daniel Leyhr

Zuschauer: 2500.

28.04.2024 (sv)

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