SSV Reutlingen schlägt den VfR Mannheim vor 669 Zuschauern mit 3:2 (1:1). Schiffel, Lübke und Deininger treffen für die Gastgeber. Drei wichtige Punkte für unseren SSV um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu halten.
Für den VfR Mannheim 1896 e.V. sollte es der erste Oberligasieg 2024 werden. Nach bislang nur einem einzigen Pünktchen dieses Jahr, finden sich die Gäste nun plötzlich in akuter Abstiegsgefahr wieder. Dazu beigetragen hat unter anderem die heutige Niederlage. Auf der anderen Seite verzeichnete der SSV einen extrem wichtigen Sieg – die Konkurrenz punktete nämlich ebenfalls wieder kräftig.
Mannheim mit besserem Beginn
Nach der empfindlichen Niederlage in Offenburg vor Wochenfrist war den Reutlinger Akteuren zunächst eine gewisse Unsicherheit anzumerken. Der SSV versuchte tief stehend Sicherheit in die Defensive zu bringen. Dadurch ergaben sich für die Gäste zunächst mehr Spielanteile. Nachdem Louis Potye – der heute wieder den angeschlagenen Piu stark vertrat – in der sechsten Minute eine Flanke noch entschärfen konnte, war er drei Zeigerumdrehungen bereits geschlagen. Pander ließ ihm aus 14 Metern keine Chance und nutzte seinen Freiraum an der Reutlinger Strafraumkante eiskalt. “Wir wollten besser verteidigen als gegen Offenburg, das war ein mentaler Dämpfer. Wie das 0:1 heute auch.”, litt Philipp Reitter noch nach dem Spiel mit seiner Mannschaft.
Starke Reutlinger Reaktion
Doch statt die Köpfe hängen zu lassen, wirkten die Nullfünfer nun wacher und mutiger. In der elften Minute verpasste Onesi Kuengienda die scharfe Hereingabe von Ole Deininger nur um Haaresbreite. Nur zwei Minuten später schlenzte Tom Patrick Schiffel den Ball nach Vorarbeit von Denis Lübke aus 13 Metern gekonnt ins lange Eck zum vielumjubelten 1:1-Ausgleich. Reutlingen übernahm nun zunehmend die Spielkontrolle. Nach zwei Halbchancen durch Mattia Trianni (21., 23.), leistete sich Kuengienda den Luxus, zwei hochkarätige Konter liegen zu lassen (32., 36.). Zwei Minuten später ein wildes Gestochere im Gästestrafraum in dessen Verlauf Marvin Jäger und erneut Kuengienda zu Abschlüssen kamen, jedoch ohne Erfolg. Den Gästen gelang kurz vor dem Seitenwechsel noch ein Treffer, dem aber eine Abseitsstellung vorangegangen war.
Vermeintliche Vorentscheidung
Nach einem kurzen Schreckmoment zu Beginn des zweiten Durchgangs – Ulusoy prüfte Potye aus kurzer Distanz – übernahm der SSV die Kontrolle endgültig. Nach starker Vorarbeit durch Tobias Dierberger auf der linken Seite, konnte Gästekeeper Lawall den scharfen Flankenball nur abklatschen lassen. Lübke stand parat und verwandelte sicher zum 2:1. In der Folge kam Dierberger zu weiteren guten Gelegenheiten, zielte aber knapp drüber (54.) und scheiterte aus spitzem Winkel an Lawall (63.). Das 3:1 aus vier Metern per Kopf durch Deininger nach einer Maßflanke von Schiffel schien die Vorentscheidung zu sein (70.). Denn von den Gästen kam bis dahin wenig.
Wieder Zitterpartie
Wie aus dem Nichts markierte erneut Pander nur drei Minuten später den 3:2-Anschlusstreffer, nachdem er nach einem Reutlinger Ballverlust alleine vor Potye auftauchte. So war also doch wieder Zittern um den verdienten Lohn angesagt. Doch mit viel Kampfgeist, der lautstarken Unterstützung von den Rängen – im besonderen auch durch die Freunde aus St. Gallen und Stuttgart im Block E – konnte unser SSV den knappen Vorsprung über die Zeit bringen. Knapp wurde es vor allem nach einer Szarka-Flanke, die auf dem Querbalken landete (86.). Kurz darauf hätte der Unparteiische den Gästen noch einen Handelfmeter gewähren können. Doch sah er – ebenso wie einige Minuten zuvor auf der anderen Seite – keinen starfbaren Einsatz des Arms.
Fazit und Ausblick
Letztlich ein verdienter Sieg, auch wenn man heute vielleicht mal das nötige Quäntchen Glück auf seiner Seite hatte. “Dass wir nach dem Rückstand kühlen Kopf bewahrt haben, war entscheidend.”, beschrieb Reitter die kritische Phase zu Beginn. Und weiter: “Ich freue mich, dass wir das Spiel mit 3:2 nach Hause gebracht haben, aufgrund der zweiten Halbzeit auch verdient.” In der Tabelle bleibt der SSV auf dem 14. Platz, konnte aber den Rückstand auf einige Konkurrenten reduzieren. Jetzt gilt es, in Essingen nachzulegen und auch dort auf Sieg zu spielen. Der Druck im Abstiegskampf bleibt hoch, unterstützt also unser Team bei diesem Auswärtsspiel!
So spielten sie
SSV Reutlingen: Potye – Deininger, Staiger, Jäger, Ilic, Krajinovic (65. Gaiser), Lübke (86. Zenner), Schieffel, Dierberger (71. Özüdogru), Trianni (90.+1 Inan), Kuengienda (82. V. Djermanovic)
VfR Mannheim: Lawall – Becker, Ulusoy (88. Sahiti), Wooten, Jüllich, Djengoue; Amin (76. Anthis), Pander (91. Arthee), Szarka, Maloku (46. Neuner), Polat (65. Bozic)
Tore: 0:1 Pander (9.), 1:1 Schiffel (13.), 2:1 Lübke (52.), 3:1 Deininger (70.), 3:2 Pander (72.)
Zuschauer: 669
Schiedsrichter: Marco Öttl; Assistenten: Fabio Kutterer, Jannik Waible
30.03.24 dibe